Wir verlassen Mrauk U mit einem öffentlichen Bus in Richtung Bagan. Die 14stündige Busfahrt stellt sich als durchaus angenehm heraus, nicht super kalt und auch der Fernseher ist erträglich. Es wurde auch jedem Fahrgast eine kleine schwarze Plastiktüte für den Müll ausgehändigt. Ihr eigentlicher Verwendungszweck sollte aber während der extrem kurvenreichen und holprigen Strecke durch die Ausläufer des Chin-Gebirges zum Vorschein kommen. Einigen der Birmanen im Bus wurde furchtbar schlecht, obwohl die Busbegleiterin bei Bedarf bunte Pillen gegen Reisekrankheit aus einer Tupperdose verteilte. So half dann oft nur noch die schwarze Plastiktüte.
Um Mitternacht erreichten wir eine Busstation im Nirgendwo, von wo in vielleicht ein oder zwei Stunden der Bus nach Bagan abfahren solle. Findige Geschäftsleute boten den rausgeworfenen Touristen Taxifahrten für die verbleibende Strecke an. Neun von uns könnten auch sehr preiswert mit einem Minibus fahren. Das klingt mitten in der Nacht an einer staubigen Landstraße verlockend. Als wir dann kurze Zeit später zwischen unserem Gepäck auf der Pritsche eines Kleintransporters lagen, kamen leise Zweifel an der Idee auf. Nach einer Stunde Fahrt als Frachtgut, kamen wir in Bagan an. Dann letztlich doch wieder durchgefroren und diesmal mit einer gleichmäßigen Staubschicht bedeckt.
Der Besuch von Bagan gehört zweifellos zu den Höhepunkten einer Myanmar-Reise. Die historische Königsstadt mit ihren über 2000 Sakralbauten ist eine der größten archäologischen Stätten Südostasien. Um das riesige Areal bei der Hitze entspannt erkunden zu können, haben wir uns Elektro-Mopeds ausgeliehen. So erreicht man über sandige Pisten auch noch den letzten Tempel. Einige der Hauptattraktionen sind noch schwer vom Erdbeben im August 2016 gezeichnet, aber überall wird daran gearbeitet, die Schäden zu beseitigen. Das Highlight unseres Aufenthaltes war jedoch zweifelsohne eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang. Ein unvergessliches Geburtstagsgeschenk und gleichzeitig eine sehr dekadente Art das Gedränge an den überlaufenenden Sonnenaufgangspagoden zu umgehen.
Morgen führt uns eine weitere Busfahrt nach Mandalay.