Mandalay, nach Yangon die zweitgrößte Stadt in Myanmar, ist zwar eine relative junge Stadt, hat aber als Residenz des letzten birmanischen Königs einen gewissen Mythos. Sie gilt allerdings nicht als besonders fahrradfreundliche Stadt. Bis auf paar wenige Rikschas, fährt hier kaum jemand Rad. Da unser Hotel jedoch kostenlose Leihräder zur Verfügung stellte, hielten wir Radfahren für eine gute Idee, bis zur ersten Kreuzung.
Dort schienen, nach einer für uns nicht erkennbaren Logik, die Verkehrsteilnehmer aus allen Richtungen gleichzeitig auf die Kreuzung zu fahren, um sich in einer, vermutlich lange einstudierten, Choreographie unfallfrei aneinander vorbei zu bewegen. Die ersten Kreuzungen schafften wir nur in Windschatten von langsamen Mopeds oder überladenen Rikschas, doch nach einiger Zeit, hatten wir den Bogen raus und eroberten Mandalay immer weiter, vom Königspalast über den Mandalay Hill bis hin zu den Ufern des Ayeyarwady, bei Tag und bei Nacht.
Auf dem Mandalay Hill wurden wir von einigen Schülern der Mandalay School of Foreign Languages als Testpersonen auserkoren, um an uns ihre Englischkenntnisse auszuprobieren. So verbrachten wir fröhlich plaudernd die Zeit bis Sonnenuntergang und erzählten den Schülern Gruselmärchen über den Winter in Deutschland und klärten Sie darüber auf, dass es ausser München auch noch andere tolle deutsche Städte gibt.
Krönender Abschluss unseres Aufenthaltes in Mandalay war eine 50km Mountainbike Tour mit einem lokalen Guide, der uns die Nebenstraßen von Mandalay näher brachte, mit ihren Ziegelbrennern, Goldklopfern, Jadehändlern, Steinmetzen und Teakholzschnitzern, um letztlich zum Sonnenuntergang an der berühmten U Bein Brücke zu sein. Berühmt bedeutet in Myanmar mittlerweile auch, dass zum Sonnenuntergang tausende Touristen dort auflaufen. Neben Kamera und Selfiestick hat der gut ausgestattete Tourist mittlerweile auch eine Kameradrohne am Start. Die Stimmung war dennoch interessant.
Morgen fliegen wir nach Kalaw, um ein mehrtägige Trekking Tour Richtung Inle See zu machen.