Von Manila sind wir nach Singapur geflogen, um uns dort mit einer sehr guten Freundin aus Deutschland zu treffen, die uns nach Indonesien begleiten sollte. Von Singapur ging es mit dem Flugzeug nach Medan auf Sumatra und von dort mit dem Auto weitere 5 Stunden nach Bukit Lawang, wo der Dschungel beginnt, einer der zwei verbliebenen, natürlichen Lebensräume der Orang-Utans. Dort hatten wir eine dreitägige Dschungel Tour gebucht.
So zogen wir drei Dschungel Touristen mit zwei Guides über enge, steile Pfade los, die Dschungel Menschen (so die Übersetzung von Orang-Utan) zu suchen. Dabei wurden wir von unseren Guides immer wieder hingewiesen, welche Pflanzen wir besser nicht berühren sollten, weil sie giftig sind, und an welchen Ästen wir uns festhalten können, obwohl sie große Ähnlichkeit mit Schlangen hatten. Am ersten Tag sind uns zwei ausgewilderte Orang-Utans über den Weg gelaufen (umringt von zwanzig Touristen), doch bald waren wir die einzigen Menschen im Wald und abends an unserem Camp einer Herde Makaken zahlenmäßig klar unterlegen. Ein Bad im Fluss war nach der schweißtreibenden Tour genau richtig und glücklicherweise bemerkten wir erst später, dass zwei ausgewachsene Warane den Dschungel Pool bewohnten.
Am Tag 2 wurden die Wege noch steiler und die Orang-Utans menschenscheuer und waren nur noch ganz oben in den Gipfeln zu sehen. Dafür zogen lärmende Gibbons vorüber und die Makaken am zweiten Camp, stellten sich als gewiefte Keksdiebe heraus.
Gibbons
Zikaden (alias Dschungel Ambulanz)
In der zweiten Nacht hatten wir uns zwar an die Dschungel Geräusche gewöhnt, schreckten dann aber durch ein Erdbeben auf. Mit einer Stärke von 4,8 gehört das dort zum Alltag und wurde am nächsten Morgen von unseren Guides nur mit einem müden Lächeln bedacht.
Vom letzten Camp ging es mit einem aus LKW-Schläuchen bestehenden Floß mit Sack und Pack wieder zurück zum Startpunkt, wobei sich die Guides auch als geübte Rafter herausstellen und uns mit dünnen Bambusstangen vorm Zerschellen am nächstbesten Felsen bewahrten.
Nach drei Tagen Dschungel waren wir dann froh, statt dem Bad im Fluss, abends eine heiße Dusche im Hotel nehmen zu können und beim Essen nicht nach Dieben in den Bäumen Ausschau halten zu müssen.